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Pressemitteilungen/Stellungnahmen/Öffentliche Briefe


23.12.2020 - Badweiher Weisendorf – Gemeinde ignoriert Einwände der UNB

Man muss es sich einfach mal auf der Zunge zergehen lassen. Der Gemeinderat verabschiedet eine Planung für den Badweiher. Die Umsetzung weicht dann davon ab, indem das Ufer vollständig versteint wird und alle ökologischen Komponenten einfach unter den Tisch fallen. Der zweite Bürgermeister Karl-Heinz Hertlein steht dazu und findet das gut. Die Einwände der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) werden geflissentlich ignoriert und der Weiher aktuell geflutet.

Nach Artikel 141 der Bayerischen Verfassung ist es eine der vorrangigen Aufgaben der Gemeinden besondere Fürsorge für die Natur walten zu lassen. Der mit Mitteln der Städtebauförderung für horrendes Steuergeld umgestaltete Badweiher zeigt jedoch genau das gegenteilige Ergebnis.
Auf die Einwände der UNB angesprochen, spricht Karl-Heinz Hertlein davon, dass die Witterung weiteren Maschineneinsatz nicht zulasse, da der Boden in dieser regenreichen Zeit zu weich sei. Tatsachlich wurden in Weisendorf im November gerade mal 9 Liter Niederschlag gemessen und der Boden ist auch Mitte Dezember noch völlig trocken. Die geforderten Nachbesserungen. müssen nach Aussage des zweiten Bürgermeisters im Spätsommer „nachverhandelt" werden.
Was sagt der Gemeinderat zur Missachtung seiner Planung? Ist die Abweichung von der Planung eigentlich mit den Richtlinien der Städtebauförderung verträglich? Und was wird das Ergebnis sein? Die Untere Naturschutzbehörde wird am Nasenring durch die Manege geführt und die Natur bleibt wie gewohnt auf der Strecke. Es ist eine Schande!

Unterstützung der Artenvielfalt oder Fürsorge für die Natur, Forderungen der Fridays for Future … Fehlanzeige. Das alles sind Themen, die in der Verwaltung der Gemeinde Weisendorf noch nicht angekommen sind. Es wird Zeit, dass sich das ändert.

Für Rückfragen:
Christian Wosegien, Ortsgruppe Seebachgrund, 1. Vorsitzender


05.11.2020 - Sanierung Badweiher Weisendorf

Die Sanierung des Badweihers schreitet voran. Leider ist vom Vorschlag des BUND Naturschutz, diese gemeindeeigene Fläche im Sinne einer Förderung der Artenvielfalt zu gestalten, nichts übrig geblieben. Vielmehr sind inzwischen die Weiherränder und das Inselufer vollständig mit Steinen zugepflastert. Selbst die frühere Verlandungszone wurde davon nicht verschont. Haben die ursprünglichen Pläne nicht anders ausgeschaut? War da auf der Nordseite nicht mal von organischem Material zur Uferbefestigung die Rede? Was sagt der Gemeinderat dazu? Am Ende ergeben sich in Summe etliche hundert Meter ökologisch totes Ufer – oder anders formuliert: Hier wurde mit hunderttausenden Euros aus Steuermitteln ein weiterer Weiher für die traditionelle Teichwirtschaft umgebaut, der sich nur durch die Insel von den anderen negativen Beispielen in der Landschaft abhebt. Die logische Konsequenz kann nur sein, den Badweiher in „Goldene Karpfenwanne“ umzubenennen.

Der südliche Weiherdamm wurde zum Boulevard ausgebaut. Wieder ist ein störungsfreier Lebensraum verloren gegangen. Wieder wurden, wie schon beim Schlossgarten und der Seebachmündung in den Mühlweiher, naturnahe Strukturen im Siedlungsraum leichtfertig zerstört.
Heißt es nicht im Artikel 141 der bayerischen Verfassung, es ist eine vorrangige Aufgabe der Gemeinde sorgsam mit der Natur umzugehen? Was wird in Weisendorf darunter verstanden?

Vielleicht kann man diesem traurigen Ergebnis doch noch etwas Positives abgewinnen. So  hoffen wir, dass dieses abschreckende Beispiel die Gemeinde dazu bewegt, zukünftig ihre Flächen nur noch unter dem Gesichtspunkt des Naturschutzes zu bewirtschaften und mit entsprechenden Auflagen zu verpachten. Im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim ist das eine riesengroße Erfolgsgeschichte. Was spricht eigentlich dagegen, diesem Beispiel zu folgen?
Der erste Schritt wäre, bei der „Goldenen Karpfenwanne“ vor der ersten Flutung mit der Renaturierung zu beginnen.

Für Rückfragen:
Christian Wosegien, Ortsgruppe Seebachgrund, 1. Vorsitzender


24.06.2020 - 365 EURO Ticket contra Südumfahrung Herzogenaurach

Wohlstand, Lebensqualität und Mobilität ohne neue Straßen ist das Leitziel des BUND Naturschutz (BN). Auch haben wir keinen Zweifel gelassen, dass das Verkehrssystem um Herzogenaurach nachhaltig und zukunftsfähig gestaltet werden muss. Nur durch konsequentes Verlagern des Verkehrs auf Öffentliche Verkehrsmittel reduzieren wir den Verkehrsdruck auf unsere Städte, Dörfer und deren Einwohner. Der Verkehr im Umfeld von Neuses bis zu den Schaeffler-Werken wird selbst durch die Südumfahrung langfristig nicht verringert. Die Reduzierung des Autoverkehrs, damit einhergehend von Lärm, Unfällen, CO2 und anderen Abgasen kann nur durch weniger individuellen Verkehr gelingen.

Wir begrüßen ausdrücklich die Verbesserungen im öffentlichen Verkehr der letzten Monate. Die aktuelle Diskussion um ein 365 Euro-Ticket innerhalb des Städtedreiecks inklusive unseres Landkreises, auch mit Unterstützung des neuen Nürnberger Bürgermeisters und unseres Landrats lässt auf einen Wandel hoffen. Da kann man nur sagen: „Endlich nimmt man Verbesserungen im Öffentlichen Nahverkehr auch ernst“.

Wir appellieren an die zunehmende Einsicht der Herzogenauracher SPD, dass konkurrierende Systeme nicht zum Erfolg führen. Dies bestätigen auch viele Verkehrsplaner. Wir hoffen, dass die Stadträte den Umstieg auf die Öffentlichen Verkehrsmittel favorisieren und alles unternehmen, um dies auch durch entsprechende Planungen zu unterstützen. Die Südumfahrung ist kontraproduktiv für StUB, für Busse, für eine Aurachtalbahn, und sollte endlich ad acta gelegt werden. Auch Schaeffler sollte dabei seine Verantwortung für die Zukunft des Herzogenauracher Verkehrsaufkommens übernehmen.

Für Rückfragen:
Helmut König, Kreisvorsitzender