Eigenerzeugter grüner Strom für jede Wohnsituation
1. was ist das und warum sollte ich das haben? – eine kurze Einführung
Bei einer Balkonsolaranlage handelt es sich um eine kleine Photovoltaikanlage, welche aus Sonnenstrahlung Energie erzeugt und dabei schnell und einfach an Balkon oder Fassade montiert werden kann. Somit können auch Mieter*innen klimaneutral und kostengünstig ihren eigenen Strom produzieren. Die Systeme werden an das Stromnetz im eigenen Haus angeschlossen und können bis zu 600 Watt einspeisen. Mehr ist gesetzlich für eine vereinfachte Anmeldung nicht erlaubt. Die Einspeisungsbegrenzung wird durch den entsprechenden Wechselrichter gewährleistet. Balkonsolargeräte besitzen standardmäßig keine Speicher. Somit wird ein Stromüberschuss nicht gespeichert, sondern ins Stromnetz eingespeist. Die Strommengen sind so gering, dass sich der Abrechnungsaufwand für eine EEG-Vergütung nicht lohnen würde, daher gibt es hierfür keine Vergütung. Inwieweit sich eine Balkonsolaranlage bei Ihnen lohnt, können Sie hier online austesten.
2. Finanzielle und andere Vorteile
Ein verschattungsfreies Standardmodell mit 380 Watt produziert ungefähr 280 kWh im Jahr. Bei einem Strompreis von 50 Cent/kWh können so über 100 € gespart werden! Bei einem Kostenpunkt von 400 – 500 € zahlt sich so ein Balkonsolargerät somit schon durchschnittlich nach vier bis fünf Jahren selbst ab. Hersteller geben in der Regel eine lange Garantie von mindestens 25 Jahren, sodass sich Anschaffung und Betrieb auf jeden Fall rechnen. Neben dem finanziellen Vorteil ist die CO2-Einsparung ein echter Mehrwert. Mit einer Balkonsolaranlage nehmen Sie direkt an der Energiewende teil und produzieren Ihren eigenen Ökostrom. So geht praktischer Klimaschutz am eigenen Balkon!
3. Rechtliche Fragen
Bevor man das Balkonsolargerät anbringt, ist eine Klärung mit dem Vermietenden nötig. Auch bei einer Eigentümer*innengemeinschaft ist eine kurze Absprache nötig. Oft reicht jedoch schon die Zustimmung der Hausverwaltung. Die Anlage muss beim Netzbetreiber angemeldet und bei der Bundesnetzagentur registriert werden. Hierfür gibt es Musterschreiben (Siehe unten). Beim Anbringen der Solaranlage ist auf die Überkopfverglasungsrichtlinie zu achten: Anlagen auf über vier Metern Höhe dürfen nicht mehr als 10% geneigt sein oder es muss spezielles Sicherheitsglas verwendet werden, wenn sie über öffentlichem Raum (z.B. Gehwegen) montiert sind.
4. Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Standort überprüfen: Ist der Standort verschattungsfrei und besteht die Möglichkeit, die Anlage anzuschließen? Auch die Balkonbrüstung kann verschatten und den Ertrag mindern.
- Erlaubnis einholen: Abklärung mit Vermieter*in oder Eigentümer*innengemeinschaft
- Mögliche Förderung beantragen: Je nach Bundesland, Gemeinde oder Stadt gibt es eventuell eine Förderung. Ein Anruf im Rathaus oder eine Internetrecherche lohnen sich!
- Kauf eines passenden Moduls: Solarmodul mit Wechselrichter und Steckdosenadapter im Fachhandel besorgen. Auf Steckfertigkeit achten.
- Installation der Steckdose
Energiesteckdose (Wieland- oder Schuko-Steckdose und -Stecker) sowie Sicherung durch Fachpersonal überprüfen oder umbauen lassen. - Anmeldung der Anlage
hier die benötigten Dokumente zur Hilfe
• Briefvorlage für örtlichen Verteilnetzbetreiber (Quelle: DGS)
• Auszufüllendes Inbetriebssetzungsprotokoll (Quelle: VDE)
• Kostenfreie Onlineregistrierung im Marktstammdatenregister
7. Austausch des Stromzählers (evtl.):
Falls kein Zähler mit Rücklaufsperre vorhanden ist, wird der Austausch vom Messstellenbetreiber auf Anfrage auf dessen Kosten durchgeführt.
8. Montage am Balkon:
Beim Kauf ist darauf zu achten, dass die Befestigung enthalten ist. Wechselrichter vor Sonne und Regen schützen.
9. Überprüfung:
Leistung der Anlage mit Messgeräten und Sensoren überprüfen, um einen guten Betriebszustand zu gewährleisten.
Fazit: Balkonsolaranlagen sind eine gute Alternative, um auch ohne Eigenheim in der Energieversorgung Geld zu sparen und das Klima zu schützen. Finanziell rentiert sich die Anlage für Sie nach wenigen Jahren und Sie werden Teil der Energiewende und produzieren Ihren eigenen Ökostrom.