Zur Startseite

Ortsgruppen

  • Übersicht

Infoveranstaltung in der Kulturfabrik Höchstadt

Natur-und Flächenverbrauch Höchstadts - Teil 2: Vergleiche

Am 25.08.2021 fand eine Infoveranstaltungen zum Thema Flächennutzungsplan Höchstadt statt. Den ersten und zweiten Teil referierte Helmut König, Kreisvorsitzender. Den drittenTeil behandelte Tom Konopka, Regionalreferent für Mittel- und Oberfranken.

Der erste Teil enthielt eine kurze Einführung zum Flächennutzungsplan. Ein Thema auch innerhalb der Kreisgruppe war ob für den Häckersteig eine Bauflächenreduzierung möglich wäre. Dann wurde eingehend auf den Häckersteig eingegangen. Die Ablehnung zur Gewerbegebietserweiterung an der Kläranlage und des neuen Gewerbegebiets am Schwarzenbachgrund wird am Beispiel der Kiebitze, die stellvertretend  für eine intakte Natur stehen, aufgezeigt.
Im zweiten Teil wurden Vergleiche bezüglich des Flächenverbrauchs mit den Kommunen Adelsdorf, Herzogenaurach und Höchstadt gezogen.

Den dritten Teil bestritt Tom Konopka über die BN Grundsätze, führte herausragende Kommunen auf und zeigte, wie wir uns Flächenmanagement vorstellen.

Ein Vergleich von drei Kommunen: Um die Wirtschaftskraft grob vergleichen zu können, wurden die Daten Bruttoausgaben, Steuereinnahmen und Finanzkraft vom Landesamt für Statistik ermittelt und daraus ein Mittelwert gebildet. Ergebnis ist, Höchstadt und Adelsdorf stellen lediglich ein Drittel Wirtschaftskraft von Herzogenaurach dar. Dies zur besseren Einordnung der nachfolgenden Folien.

Die linke Grafik stellt den tatsächlichen Flächenverbrauch der Kommunen dar. Adelsdorf hat wie Höchstadt im Dezember 2020 den Vorentwurf zum neuen Flächennutzungsplan ausgegeben. Dies zeigt der dunkelblaue Balken. Da in den letzten Jahren das große Baugebiet SeeSide errichtet wurde, haben wir dieses mit aufgenommen und das stellt den hellblauen Balken dar.
Herzogenaurachs Flächennutzungsplan wurde bereits 2005 erstellt, alle weiteren Flächen-Erweiterungen stellen den hellblauen Balken dar. Angaben stammen von der Herzogenauracher Homepage. Höchstadts Balken weist nun laut FNP 136 Hektar aus.

Der bayerische Durchschnitt am Flächenverbrauch liegt bei circa 10 Hektar pro Tag. Nun kann man nach dem Vorschlag eines CSU-Abgeordneten errechnen, wieviel Fläche einer Kommune zugestanden werden kann, will sie diesen Wert nicht überschreiten. Dabei wurde als Maß die Fläche Bayerns in Relation zur Fläche der Kommune gestellt. Wir haben nun zusätzlich noch eine weitere Beziehung von den Einwohnern Bayerns zu den Einwohnern der Kommune erstellt. Davon dann wieder den Mittelwert genommen.
Daraus ergibt sich, dass Adelsdorf 31,3 Hektar, Herzogenaurach 68,1 Hektar und Höchstadt 55,8 Hektar ausweisen dürfte.

Normiert man nun diese Werte auf den 10 Hektar pro Tag als 100 Prozent (rote Linie in der rechten Grafik), so stellt man fest, dass Höchstadt um fast 150 Prozent über dem Durschnitt liegt.

Der tatsächliche Bedarf hat sich in der nebenstehenden Grafik nicht verändert und wird nochmal dargestellt. Nun wird aber das bayerische Ziel am Flächenverbrauch aufgeführt. Dieses wurde schon in der Kommunalen Agenda 21, beim Bündnis zum Flächensparen der Bayerischen Regierung 2003 und zuletzt im Koalitionsvertrag zwischen CSU und Freien Wähler festgeschrieben. Aufgrund der Vorgaben vom Bund (Bundesregierung) beträgt dies fünf Hektar pro Tag.

Damit ergibt sich, dass Höchstadt das Ziel um fast das Fünffache übersteigt.

Nochmal zurück zu den Dörfern. Greiendorf als Flächenprimus soll um mehr als die Hälfte größer werden. Das ist unfassbar.

Spätestens hier haben wir im Kreisvorstand entschieden, dass Höchstadt ihre Flächen reduzieren muss. Die Entscheidung war damit: Wir unterstützen die Bürgerinitiative.

Aber es gibt ja auch einen Lichtblick. Man kann geteilter Meinung über das Baugebiet SeeSide in Adelsdorf sein. Man muss nicht unbedingt diese enge Bebauung kopieren. Es gibt aber noch Luft nach oben.

Der Flächennutzungsplan Höchstadts ermittelt für die 15 Jahre Vorausschau 677 Personen, die eine Baufläche zum Wohnen suchen werden. Wenn man jetzt SeeSide zugrunde legt, den Belegungsfaktor von Höchstadt anwendet, so würde inklusive von Straßen, Parkflächen und Spielplätzen 11 Hektar an Grundstücksfläche benötigt.

Höchstadt braucht dafür sage und schreibe 53,2 Hektar. Es gibt also viel Luft nach oben – oder nach unten?

Spätestens jetzt ist für uns klar, so kann man nicht planen!