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Amphibienschutz

Was machen wir da?

Amphibien wandern im zeitigen Frühjahr aus ihrem Winterquartier (meist Wald) zu ihren Brutstätten (Weihern).

Genau 44 Ehrenamtliche sammelten 2023 von Ende Februar bis Ende April die Amphibien aus den ebenerdig versenkten Eimern vor einem engmaschigen Kunststoffzaun, in den sie bei ihrer Wanderung entlang des Zauns fallen. Sie werden nach Arten gezählt und zu den Weihern auf der gegenüberliegenden Straßenseite entlassen. Jährlich werden so bis zu 17.500 Amphibien (1917) alleine bei uns  gerettet. Nur zum Laichen wandern alle Amphibien bei den ersten warmen Frühlingstagen (oft beim ersten warmen Regen und Nachttemperaturen über 5°C) fast gleichzeitig los. Auf dem Rückweg lassen sie sich dann oft Zeit bis in den Herbst, und verteilen sich somit über einen größeren Zeitraum. Daher ist die Rückwanderung nicht so gefährlich wie die Wanderung zum Teich am Anfang des Jahres.

Auch eine Schulklasse hat 2022 einen unserer Übergänge besucht und kurz mal mitgeholfen die Amphibien einzusammeln. So konnten die Kinder vor Ort erfahren, wie Amphibiensammeln abläuft und die verschiedenen Arten näher kennen lernen.

Der Rückgang der Amphibien schreitet wie in den letzten Jahren weiter fort. Erschwerend kam in diesem Jahr hinzu, dass die verkehrsrechtlichen Anordnungen für die einzelnen Übergänge vom Landratsamt mit einer erheblichen Verzögerung von mindestens 3 Wochen erstellt worden sind. Hinzu kam dann noch Personalmangel was zu einer weiteren Verzögerung beim Aufbau der Zäune und Aufstellen der Schilder führte. Somit konnte an einigen Übergängen erst ab Mitte/Ende März mit der Sammlung begonnen werden. Ein Großteil der Amphibien waren dadurch bereits gewandert oder überfahren worden.

Weitere Informationen

Nachfolgend finden Sie unsere Daten über
- unsere Amphibienübergänge
- Bilder über die einzelnen Strecken und
- unsere aktuelle Statistik für 2023

Beachten Sie vor allem den Übergang 2 (Mühlhausen-Albach). Hier suchen wir dringend Sammler aus dem Umfeld von Mühlhausen, da kurzfristig die Betreuung abgesagt wurde. Interessenten bitte melden unter 09195/993164 oder 0176 2431 9524.

Unser Problem in 2023
Der Rückgang der Amphibien schreitet wie in den letzten Jahren weiter fort. Erschwerend kam in diesem Jahr hinzu, dass die verkehrsrechtlichen Anordnungen krankheitsbedingt für die einzelnen Übergänge vom Landratsamt mit einer erheblichen Verzögerung von mindestens 3 Wochen erstellt worden sind. Hinzu kam dann noch Personalmangel beim Kreisbauhof was zu einer weiteren Verzögerung beim Aufbau der Zäune und Aufstellen der Schilder führte. Somit konnte an einigen Übergängen erst ab Mitte/Ende März mit der Sammlung begonnen werden. Ein Großteil der Amphibien waren dadurch bereits gewandert oder überfahren worden.

Unsere Amphibienübergänge im Kreisgebiet

Eine Übersicht

StreckeStraßeLängeAnz SammlerAmhibien 2023 (22/21)
Niederndorf-ObermichelbachERH 25500 m7184 (352/388)
Mühlhausen-AlbachERH 34400 m145 (124/132)
Ailersbach-BoxbrunnERH 27150 m74 (61/25)
Nankenhof-OberreichenbachERH 15220 m174789 (5474/4485)
Ailsbach-BuchfeldERH 22500 m1112( 62/61)
Röttenbach-BaiersdorfERH 5200 m6236 (427/239)
Zeckern, KöhlerstraßeHemhofen100 m111 (26/22)
Großenseebach-UntermembachGroßenseebach50 m10 (0/6)
Niederlindach-HesselbergHeßdorf200 m399 (111/181)
ZentbechhofenST2254170 m3419 (643/275)
Atzelsberg-RathsbergERH 7600 m50 (17/5)

Die Strecken

Niederndorf-Obermichelbach

Seit 2017 und verstärkt seit 2018 haben wir das Problem, dass der Weiher aufgrund der Trockenheit nicht mehr genug Wasser führt. Aktuell wird versucht, was möglich ist noch zu retten. Es besteht die Gefahr, dass die Population von ca. 1000 wandernden Amphibien mit den Jahren ausstirbt.

2022 ist die Population der Erdkröten im Vergleich 2021 noch weiter gesunken. (2022: 316, 2021: 368 lebende EK). Insgesamt sind „nur“ noch 327 Amphibien insgesamt an diesem Übergang gesammelt worden. Es gibt immer wieder Probleme mit den Wasserverhältnissen der benutzten Weiher. Es wurde jetzt schon auf einem anderen Weiher in der Nähe ausgewichen. Unter den gesammelten Amphibien waren 32 der gefährdeten Springfrösche (RL3).

2023 kann nicht wirklich eine Aussage zur Population getroffen werden, da der Zaun wie oben beschrieben zu spät aufgestellt wurde und am 18.03.23 alleine 56 tote Erdkröten verzeichnet worden sind. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies bereits 16% der gezählten Gesamtpopulation. Für diesen Übergang ist das eine sehr tragische Entwicklung, da die Zahlen hier seit Jahren rückläufig sind. Am Ende konnten dann nur noch 91 Amphibien gezählt werden.

Mühlhausen-Albach

Auch hier hat sich das „zu späte“ Aufstellen des Zaunes in der Amphibienzahl bemerkbar gemacht. Lediglich 5 lebende von insgesamt 50 Amphibien konnten gezählt werden. Im Vorjahr waren es noch 124 und 2012 wurden noch 1.575 lebende Erdkröten gezählt.

Bei diesem Übergang brauchen wir dringend und schnellstmöglich neue Sammler, da der Vorgänger aus persönlichen Gründen kurzfristig absagen musste. Sollten wir keine Sammler bis zum Startzeitpunkt der Zaunaufstellung finden, kann dieser Übergang heuer nicht betreut werden, das bedeutet, dass die Amphibien vermehrt wieder unter die Räder kommen. Wenn Sie also in der Nähe von Mühlhausen wohnen und uns unterstützen möchten, melden Sie sich bitte unter 09195/993164 oder 0176 2431 9524.  Auch über das Kontaktformular unter AKTIV WERDEN können Sie sich melden.

Ailersbach-Boxbrunn

2022 wurden zum ersten Mal an diesem Übergang Fadenmolche gesehen. Die Zahl der Tiere war wieder auf das Niveau von 2020 gestiegen. In diesem Jahr waren nur 4 Amphibien zu verzeichnen. Der auch hier zu spät aufgestellte Zaun hatte seine Folgen.

Nankenhof-Oberreichenbach

Die Situation an Übergang 4 über die letzten 20 Jahre wurde durch eine eigene Grafik veranschaulicht (Amphibiendaten seit 2000). Hier gab es einen gravierenden Einbruch bei den Molchen. Der Rückgang zeigt scheinbar auch eine Periodizität auf. Seit Jahren gibt es dort eine hohe Rückwanderung von Amphibien, in erster Linie von Kröten, die lt. der Betreuerin auch noch lange nach der Sammlung nicht beendet ist. Viele Rückwanderer werden dabei zu Tode gefahren. Die Lösung durch feste, lichte Durchgänge unter der Straße könnte hier eine Besserung bringen.

Seit Mitte 2022 ist nun ein fest installiertes Leitsystem vorhanden und nur noch ein kurzes Stück benötigt das Aufstellen eines Zauns, welches in den benachbarten Landkreis reicht. Weiterhin ist die Anzahl der Rückwanderer sehr hoch. Direkt im Anschluss an die Amphibienwanderung hat jedoch die örtliche Feuerwehr eine Übung vor Ort abgehalten, bei der Löschwasser aus dem Weiher, in dem sich der Laich befand, entnommen wurde. Wie sich das auf die kommende Amphibiengeneration auswirkt, wird sich erst im Laufe der nächsten zwei Jahre abzeichnen.

Großteil der Strecke wurde 2022 untertunnelt
2022 wurde vom Kreisbauhof in Eigenregie die gesamte Strecke untertunnelt. Hier müssen wir ein großes Lob aussprechen. Das wurde hervorragend durchgeführt und ist technisch perfekt. Da wir seit 2022 auch Pläne im Maßstab 1:5000 an die Regierung von Mittelfranken abliefern mussten wurde uns zugesagt, dass ab 2023 die Zäune an den Landkreisstraßen (also ERHnnn) mittels GPS vom Kreisbauhof gescannt und die Pläne dann von ihnen geliefert werden.

Ailsbach-Buchfeld

Die geringe Anzahl der Amphibien im Vergleich der letzten beiden Jahre ist wieder etwas angestiegen. Auch hier gibt es seit kurzem ein festes Leitsystem. Ein Zaun wird aber trotzdem noch benötigt, da an den Enden die Strecke offen ist. Insgesamt wurden 104 Amphibien (2022: 62) gesammelt.

Röttenbach-Baiersdorf

Seit 2021 gibt es an diesem Übergang ein festes Krötenleitsystem. Vor der Krötenwanderung wurde der Weg am Leitsystem von Laub und Unkraut befreit. Die Dauer der Krötenwanderung war in diesem Jahr sehr kurz. Es gab nur die Hälfte an Amphibien; im Vorjahr konnten 421 Amphibien an diesem Übergang gezählt werden.

Bild stammt noch von vor 2021.

Zeckern

Beim Übergang 7 gab es 2021 neben etlichen Teichfröschen, einen See- und Springfrosch (RL3), als auch einen Fadenmolch.

2023 - Die Zahl der Amphibien ist auch in diesem Jahr sehr gering ausgefallen und im Vergleich zum Vorjahr sogar noch weiter gesunken (2023: 11; 2022: 26, 2021: 22 Amphibien).

Großenseebach-Untermembach

2021 konnten noch 2 der stark gefährdeten Knoblauchkröten (RL2) und weitere 6 Amphibien gesammelt werden.

2022 wurde ein festes Leitsystems installiert. Der Übergang wurde 2023 nur gelegentlich kontrolliert. Dabei sind keine Amphibien festgestellt worden.

Niederlindach-Hesselberg

Die Zahlen zeigen (99 Amphiben gesamt), dass die Zahl der Amphibien hier vor Ort eher gering ausfällt. Die Population war bis 2018 in etwa stabil und ist dann nach dem extrem trockenen Jahr 2019 stark zurückgegangen. Die Zahl der Erdkröten ist fast gleich geblieben (von 85 im Vorjahr auf 80), ebenso die der Knoblauchkröten (4 im Vorjahr, jetzt 3), die Anzahl der Frösche ist etwas zurückgegangen (heuer 10 – im Vorjahr 17). Auffällig ist der Fund von 3 Kammmolchen (im Vorjahr 5) und einem Feuersalamander.

Zentbechhofen

Auch hier ist der späte Zaunaufbau sehr deutlich in der Zahl der Amphibien zu erkennen. Es wurden fast nur die Hälfte der Amphibien wie zum Vorjahr gefunden (2023: 346; 2022: 632).

Dieser Übergang hat Vergangenheit
Aufgrund der Probleme und aus persönlichen Gründen beendeten die Sammlerinnen die Betreuung des Übergangs. Nach mehreren Aufrufen haben wir eine neue Sammlergruppe organisieren können, die die Hilfe für die Amphibien weiter unterstützen werden. Dafür sind wir sehr dankbar.

2022: Das Staatliche Straßenbauamt hat wieder Zäune aufgestellt.
In der Nähe des Zaunes sind zwei Weiher, die u.a. mit Raubfischen besetzt sind. Daher wird die Vermutung gehegt, dass dies der Grund ist, warum an der Strecke, die den besagten Weihern am nächsten liegen, keine Amphibien mehr zu entdecken waren. Keine Rückläufer gezählt, da kein Zaun für Rückläufer aufgebaut ist.
2021 wurden keine Zäune aufgestellt. Gerade im Bereich des Waldes ist es damit absolut gefährlich die Tiere, teilweise von der Straße, einzusammeln.
2020: Schneefall zum 28.02. hatte zur Folge, dass die Zäune neu aufgestellt werden mussten. Insgesamt wurden 347 Amphibien (inklusive Rückwanderer) gesammelt.

Atzelsberg-Rathsberg

Übergang 11 hatte 2022 das geringste Wanderungsverhalten bei einer hohen Anzahl an Sammlern. Auch ist ein stetiger Rückgang seit 2018 zu verzeichnen. 2022 wurden 12 Amphibien gesammelt. Ältere Daten liegen nicht vor.

Vor vielen Jahren sind hier drei feste Durchlässe gebaut worden. Längere Zeit ist daher kein Zaun mehr aufgestellt und betreut worden. Dabei stellte sich heraus, dass diese Durchlässe anscheinend nur mit mäßigem Erfolg genutzt wurden. Da die Amphibienzahlen in 2022 sehr gering ausfielen, wurde in 2023 wieder ein Zaun aufgebaut. Es konnten aber keine Amphibien festgestellt werden.

 

Amphibienstatistik in ERH

Die Ergebnisse für das Jahr 2023

Schlussendlich muss man feststellen, dass durch die letzten trockenen Jahre ein erheblicher Einbruch bei der Amphibienwanderung im Bereich unserer Kreisgruppe nach einem positiven Zuwachs in 2017 zu verzeichnen war.