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Unsere Wälder spielen eine zentrale Rolle im Wasserkreislauf. Höchste Zeit, dass wir diese Erkenntnis beim Umgang mit dem Wald mehr als bisher berücksichtigen

Hätten Sie gewusst, dass die Wälder in Europa für die Hälfte unserer Niederschläge verantwortlich sind? Bäume pumpen mit ihren tiefen Wurzeln Wasser aus dem Boden hinauf zu den Blättern, die es an die Atmosphäre abgeben. Die Wälder in Europa verdunsten eine Wassermenge, die etwa der Halfte unserer Niederschläge entspricht.

14.06.2024

Sie wirken dadurch wie eine Kühlanlage, die besonders an Hitzetagen aufgeheizte Städte abkühlt. Wälder mindern durch ihre große Blattoberfläche die Erosionswirkung des Regens auf den Waldboden. Sie halten Niederschläge zurück wie ein großer Schwamm und bieten dadurch Schutz vor Überschwemmungen, Erosion und Erdrutschen. Waldböden filtern und reinigen die Niederschläge, die im Boden versickern und sind ein wichtiger Trinkwasserspeicher. Wie wir unsere Wälder bewirtschaften, kann dem Wald helfen, all diese Wasser schützenden Ökosystemleistungen zu erfüllen. Ideal ist dafür ein "Dauerwald", reich strukturiert aus heimischen Baumarten.
Um diese stufig aufgebauten Wälder zu bekommen und sie vital und klimaresilient zu erhalten, ist eine Waldverjüngung zwingend notwendig, vor allem in den in Bayern verbreiteten Nadelwäldern. Bislang scheitert dies daran, dass oft zu viele Rehe, Hirsche und im Gebirge auch Gemsen die Naturverjüngungen auffressen. Die Folge ist, dass gerade klimaresiliente Baumarten wie Eichen, Buchen, Tannen oder Ahornarten nicht aufwachsen können, sondern ausfallen. Dies gefährdet mittelfristig die Erfüllung der vielen wichtigen Funktionen, die Wälder in unserem  Okosystem haben, langfristig gefährdet es den Fortbestand unserer Wälder an  sich. Wie die letzte Verbissinventur Bayerns zeigt, ist in mindestens der Hälfte der Walder der Verbisszustand der Verjüngung kritisch. Aktuell läuft eine neue Bestandsaufnahme der Verjüngung in  Bayerns Waldern. Der BUND Naturschutz fordert seit Jahren eine stärkere Bejagung der vielerorts überhöhten Reh- und Hirschbestände. In der Bewirtschaftung von Wäldern muss künftig auf Kahlschläge oder starke  Auflichtungen verzichtet werden, weil sie den Wasserabfluss und die Erosionsgefahr erhöhen und die Trinkwasserqualität verschlechtern. Die Erschließung mit Wegen in Wäldern hat großen Einfluss auf den Wasserabfluss. Rückegassen, auf denen Forstmaschinen fahren, durchziehen oft im Abstand von 20 bis 30 Metern die Wälder. Die Befahrung führt dort zur Bodenverdichtung und auch zu eingetieften Fahrrinnen, so dass Regenwasser darin schnell abfließt. Von dort wird das Wasser dann in Gräben entlang der Forststraßen schnell aus dem Wald geleitet. Der BN fordert, das Wasser stärker im Wald  zurückzuhalten. Dazu braucht es weitere Abstände der Wege, einen Rückbau der Entwässerungsgräben und eine Versickerung des Wassers aus den Wegseitengräben in die Waldfläche.